[ Musical gyűjtemény ] -> Elisabeth (Elisabeth) ~ Epilog
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Durch absolute Dunkelheit klingt die Stimme des Richters.

STIMME DES RICHTERS:
Was wollten Sie in Genf, Lucheni?

LUCHENI:
Den Prinzen von Orléans ermorden.
Aber er kam nicht.

Allmählich wird es heller. Lucheni steht an der Rampe und blickt in die Richtung,
aus der man sie Stimme des Richters hört.


STIMME DES RICHTERS:
Wieso dann die Kaiserin Elisabeth?

LUCHENI:
Il giornale! Ich las, daß sie gerade in der Stadt war.

STIMME DES RICHTERS:
Wann war das?

LUCHENI:
Am 10. September 1898. Un giorno bellissimo,
ein sonniger Tag.

Die Bühne ist nun wieder erleuchtet. Die Uferpromenade vor dem Genfer Hotel "Beau
Rivage". Lucheni zieht eine Zeitung aus seiner Jackentasche und liest darin.
Ein Schiffssignal ertönt. Elisabeth und die Gräfin Sztáray treten auf, beide in
Reisekleidung, die Kaiserin mit einem weißen Sonnenschirm. Lucheni wirft die Zeitung
fort, zückt die Feile und versteckt sich.
Elisabeth macht die Gräfin Sztáray auf die Herbstblüte der Kastanienbäume
aufmerksam. Diese drängt zur Eile. Die beiden Damen gehen über den menschenleeren
Kai zur Anlegestelle des Dampfschiffs.
Lucheni springt, die Deckung der Bäume benutzend, über die Straße und läuft
blitzschnell auf Elisabeth zu. Sie und die Gräfin Sztáray treten zur Seite, um dem
Mann auszuweichen.
Lucheni hebt die rechte Hand, bückt sich, als wollte er unter Elisabeths
Sonnenschirm sehen und stößt Elisabeth die Feile in die Brust. Sie stürzt rücklings
zu Boden.


GRÄFIN SZTÁRAY:
Majestät! Oh!... Hilfe! O Gott!

Lucheni läuft davon. Man hört ihn lachen. Die Gräfin hilft Elisabeth auf die Beine.
Diese wehrt die Hilfe ab und gibt zu erkennen, daß ihr nichts passiert ist. Sie
richtet die in Unordnung geratenen Haare und setzt dann mit der Gräfin ihren Weg zum
Schiff fort. Auf einmal faßt sich Elisabeth an die Brust und sackt mit einem Seufzer
zusammen. Entsetzt beugt sich die Gräfin über sie.


GRÄFIN SZTÁRAY:

Ein Arzt. Schnell! Ein Arzt! Main Gott, sie stirbt!
Sie stirbt!!

Auf der Vorderbühne erscheinen in diesem Moment Elisabeth und der Tod. Gleichzeitig
kommen sie von entgegengesetzten Seiten. Sie blicken sich an und gehen sehr langsam
aufeinander zu. Die Szene im Hintergrund erstarrt.


TOD:
Der Schleier fällt, verlaß die Schatten. Ich hab mich so
nach dir gesehnt. Laß mich nicht warten.

ELISABETH:
Mach die Nacht zum Morgen.
Laß mich befreit sein und geborgen.
Lösch die Erinn'rung in mir aus,
gib meiner Seele ein Zuhaus!

TOD:
Laß die Welt versinken!

TOD & ELISABETH:
Ich will mit dir im Nichts ertrinken,
mit dir als Feuer auferstehn
und in der Ewigkeit vergeh'n...
Elisabeth und der Tod umarmen sich leidenschaftlich.

Schließlich löst sich Elisabeth vom Tod und dreht sich zum Publikum.

ELISABETH:
Ich weinte, ich lachte,
war mutlos und hoffte neu.
Doch was ich auch machte,
mir selbst blieb ich immer treu.

ELISABETH & TOD:
Die Welt sucht vergebens
den Sinn meines / deines Lebens...

ELISABETH:
... denn ich gehör...

TOD:
Du gehörst...

ELISABETH & TOD:
... nur mir!

Der Tod küßt Elisabeth. An anderer Stelle der Bühne sieht man den zu lebenslanger
Haft verurteilten Lucheni in seiner Zelle. Er legt sich die Schlinge um den Hals, um
Selbstmord zu begehen. Sein Blick trifft sich mit dem des Todes. Die Szene erstarrt.
Blackout.
ENDE DES ZWEITEN AKTES

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