[ Musical gyűjtemény ] -> Elisabeth (Elisabeth) ~ Eine terasse bei Cap Martin
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Lucheni kommt in schnellen Schritten auf die Vorderbühne. Er wischt sich den Schweiß
von der Stirn und präsentiert dem Publikum ein Leporello mit Postkarten von
Elisabeth als "Mater dolorosa".


LUCHENI:
Mein neues Sortiment geht weg wie warme
Semmeln - Eine starke Kollektion.
Vor allem diese Bilder der schmerzensreichen Mutter
am Sarg von ihrem Sohn.
Das rührt doch jedes Herz.
Da schaudert man und denkt voll Sympathie:
Die Großen trifft es auch. Gott sei Dank sind wir
nicht reich und mächtig und erhöht wie die!
Denn wer nicht ist wie alle,
dem wird die Zeit vergällt.
Das ist tröstlich und moralisch.
So wie es euch gefällt: Kitsch! Kitsch!

Rhythmuswechsel.

Die Kaiserin indes reist immer noch herum.
Sie hungert, rennt und schweigt.
Und ab und zu fährt ihr der Kaiser hinterher,
weil er zu Selbstbestrafung neigt.
Und ist sie, wenn er kommt,
noch da und nicht schon wieder auf der Flucht,
dann gibt's ein Rendezvous
in milder Vollmondnacht
mit Ausblick auf die Bucht...

Inzwischen hat sich Szene verwandelt: Eine klare Nacht im Februar 1895. Vor der
Villa, die die Kaiserin während ihres Aufenthalts an der Côte d'Azur bewohnt.
Elisabeth und Franz Joseph sind auf die Terrasse hinausgegangen, um sich unbelauscht
vom Personal zu unterhalten. Es ist kühl. In der Ferne die Lichter des kleinen
Hafens und das mondbeschienene Meer.


FRANZ JOSEPH:
Du weißt, warum ich gekommen bin.

ELISABETH:
Nein. Aber ich ahne es.

FRANZ JOSEPH:
Komm heim, Sisi. Wir gehören zusammen.
Ich glaube immer noch daran. Ich liebe dich. Und Liebe,
sagt man, kann alle Wunden heilen.

ELISABETH:
Liebe kann vieles,
doch manchmal ist Liebe nicht genug.
Glaube ist stark,
doch manchmal ist Glaube Selbstbetrug.
Wir wollten Wunder,
doch sie sind nicht gescheh'n.
Es wird Zeit, daß wir uns endlich eingesteh'n:
Wir sind wie zwei Boote in der Nacht.
Jedes hat sein eignes Ziel
und seine eigen Fracht.
Wir begegnen uns auf dem Meer,
und dann fällt der Abschied uns schwer.
Doch was uns treibt, liegt nicht in unsrer Macht.

FRANZ JOSEPH:
Du möchtest alles,
doch manchmal ist wenig schon sehr viel.

ELISABETH:
Dein Traum ist mir zu klein!

FRANZ JOSEPH:
Sich nah zu sein im Dunkeln,
genügt das nicht als Ziel?

ELISABETH:
Ich will nicht dein Schatten sein!

ELISABETH & FRANZ JOSEPH:
Könntest du einmal nur durch meine Augen sehn,
dann würdest du mich nicht länger mißverstehn...
Wir sind wie zwei Boote in der Nacht.
Jedes hat sein eignes Ziel
und seine eigne Fracht.
Wir begegnen uns auf dem Meer,
und oft fällt der Abschied uns schwer.
Warum wird uns das Glück so schwer gemacht?

ELISABETH:
Du und ich, wir sind zwei Boote in der Nacht.

FRANZ JOSEPH (gleichzeitig):
Versteh' mich... Ich brauch' dich...
Ich lieb dich... Kannst du nicht bei mir sein?

ELISABETH:
Jedes hat sein eignes Ziel und seine eigene Fracht.

FRANZ JOSEPH (gleichzeitig):
Versteh mich... Ich brauch' dich...
Warum sind wir allein?

ELISABETH & FRANZ JOSEPH:
Wir begegnen uns auf dem Meer
und sind mehr allein als vorher...
Warum wird uns das Glück so schwer gemacht?

FRANZ JOSEPH:
Ich lieb' dich!

ELISABETH:
Begreif' doch: Was nicht sein kann, kann nicht sein.

Beide ab.
Verwandlung.

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