[ Musical gyűjtemény ] -> Elisabeth (Elisabeth) ~ Die loggia einer villa in Korfu
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Eine Mondnacht auf Korfu. Auf der offenen Loggia einer italienischen Villa sitzt
Elisabeth zwischen flackernden Kerzen allein an einem Tisch, auf dem Schreibpapier
liegt. Sie taucht die Feder ins Tintenfaß. Unwirkliche Klänge. Ein Windstoß.
Elisabeth spürt die Nähe eines Geistes und hebt beschwörend die Hände.


ELISABETH:
O, ich fühle deine Nähe. Komm und zeig dich!
Ich ahn, verwandte Seele... wer du bist - ich erwart dich,
Heinrich Heine. Bleib bei mir, enttäusch mich nicht.
Komm und diktier' mir noch ein Gedicht!
Ich hab Feder und Papier wie stets breit gelegt.
Irgendwo in der Dunkelheit ist die imaginäre Gestalt von Herzog Max gegenwärtig.

MAX:
Mir fällt nichts ein.

ELISABETH:
Vater...?
Du bist es, ich erkenn' dich!

ELISABETH & MAX:
Träumen und Gedichte schreiben
oder reiten mit dem Wind...

ELISABETH:
Ich wollte mal so sein wie du.

MAX:
Warum sprichst du mit den Toten?
Das gefällt mir nicht -

ELISABETH:
Was soll ich denn mit den Lebenden noch reden...?!

MAX:
Du bist zynisch, du bist bitter und allein.

ELISABETH:
... Sie haben mich zur Kaiserin dressiert!

MAX:
Um dich selber einzuschließen,
mußtest du dich nicht befrei'n.

ELISABETH:
Mich ekelt alles an!

MAX:
Man muß sich bemühen, glücklich zu sein.

ELISABETH:

Wozu sich selbst belügen?

MAX:
Du hast niemals aufgegeben.
Nichts nahm dir den Mut.

ELISABETH:
Vielleicht - weil ich noch nichts wußte von den Menschen... -

MAX:
Wolltest leben ohne Zügel und Tabu.

ELISABETH:
Das ist wahr!

ELISABETH & MAX:
Leben, frei wie ein Zigeuner
mit der Zither unterm Arm...

ELISABETH:
Nun ist es zu spät...

MAX:
Adieu, Sisi!

ELISABETH:
... Jetzt bin ich aus Stein. Nie werde ich so sein
wie du!

Es wird rasch ganz dunkel. Verwandlung.

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