[ Musical gyűjtemény ] -> Elisabeth (Elisabeth) ~ In der kutsche des Todes
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Ein früher Morgen im Jahre 1888. Die Kutsche des Todes aus dem 2. Bild des zweiten
Aktes. Lucheni stößt Rudolf von der Seitenbühne zur Kutsche. Dort wirft dieser sich
auf sein Kaiserbett und verbirgt das Gesicht in den Armen. Der Tod kommt von der
Seite und berührt Rudolfs Schulter.


TOD:
Zeit, daß wir uns endlich sprechen.
Zeit, das Schweigen zu durchbrechen.
Du kennst mich. Ja, du kennst mich.
Weißt du noch? Du warst ein Knabe,
als ich dir versprochen habe,
daß ich dir immer nah bleib'.

RUDOLF:
O, ich hab' dich nie vergessen.
Meinen Freund, nachdem ich rufe,
wenn mich meine Ängste fressen.

TOD:
Ich komm', weil du mich brauchst!

TOD & RUDOLF:
Die Schatten werden länger
und doch bleiben alle blind und stumm.
Zum Klang der Rattenfänger
tanzt man wild ums goldne Kalb herum.
Die Schatten werden länger...
Es ist fünf vor zwölf, die Zeit ist beinah um!

RUDOLF:
Zeit, den Riß der Welt zu sehen.
Könnt ich nur das Steuer drehen!
Doch ich muß daneben stehen.
Man bindet mir die Hände.

TOD:
Nichts ist schlimmer als zu wissen,
wie das Unheil sich entwickelt,
und in Ohnmacht zuseh'n müssen.

RUDOLF:
Es macht mich völlig krank!

Hinter der Kutsche erkennt man schemenhaft den Chor der Toten.

TOD, RUDOLF & TOTE:
Die Schatten werden länger
und die Lieder werden kalt und schrill.
Der Teufelskreis wird enger,
doch man glaubt nur, was man glauben will.
Die Schatten werden länger...
Es ist fünf vor zwölf, warum hält jeder still?

TOD:
Was hält dich zurück? Dies ist der Augenblick!
Greif nach der Macht! Tu es aus Notwehr!

RUDOLF:
Notwehr?

TOD, RUDOLF & TOTE:
Die Schatten werden länger.
Was gescheh'n muß, das muß jetzt gescheh'n.
Der Teufelskreis wird enger
man muß dem Unheil widersteh'n!
Die Schatten werden länger...
Kaiser Rudolf wird der Zeit entgegengeh'n!

Schlußbild. Verwandlung.

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