[ Musical gyűjtemény ] -> Elisabeth (Elisabeth) ~ Elisabeths Gymnastikzimmer in Schönbrunn
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Unter den Turnringen, die vom Türsturz hängen, liegt Elisabeths leblose Gestalt am
Boden. Gräfin Esterházy-Liechtenstein entdeckt das Unglück und schreit entsetzt auf.


GRÄFIN ESTERHÁZY-LIECHTENSTEIN:
Hilfe, ein Arzt! Schnell, schnell.
Ihre Majestät die Kaiserin! Sie ist gestürzt.
Zwei Zofen eilen herbei.
Holen Sie Doktor Seeburger, er ist bei der Erzherzogin! - Sie
bleiben da. Helfen Sie mir, die Kaiserin auf die Ruhebank zu legen.

Die Gräfin Esterházy-Liechtenstein und die Zofen eilen zu der Bewußtlosen und heben
sie auf eine hölzerne Liege. Dabei kommt Elisabeth wieder zu sich.


ELISABETH:
Was ist passiert...?

GRÄFIN ESTERHÁZY-LIECHTENSTEIN:
Gott sei dank, sie ist wieder bei sich!
Haben Sie Schmerzen, Majestät?

ELISABETH:
Nein. Es geht schon wieder...

GRÄFIN ESTERHÁZY-LIECHTENSTEIN:
Da kommt der Arzt. -

Der Arzt tritt auf. Man sieht nicht sein Gesicht.

ARZT:
Was ist geschehn?

GRÄFIN ESTERHÁZY-LIECHTENSTEIN:
Sie lag da unter den Ringen, ohnmächtig.
Es muß ihr schwindelig geworden sein. Kein
Wunder, sie ißt ja nicht. Und dann diese Turnerei. Die
Erzherzogin war immer dagegen, und ich auch. Aber die
Kaiserin hört ja nicht auf gutgemeinte Ratschläge.

ARZT:
Lassen Sie uns allein!

Die Gräfin Esterházy-Liechtenstein und die Zofe entfernen sich. Der Arzt tritt an
die Holzbank, auf der Elisabeth liegt und beginnt mit der Untersuchung.


ARZT:
Ihr Puls...

ELISABETH:
Es geht schon besser.

ARZT:
Die Stirn ist heiß.

ELISABETH:
Es fehlt mir nichts!

ARZT:
Der Lidrand beinah weiß.
Wenn ich mich nicht irre -
und ich irre nie -
ist dies die gewisse Maladie.
Eine Infektion, Majestät. Nicht lebensgefährlich, aber
unangenehm. Das, was man eine französische Krankheit
nennt...

Mit einem Ruck richtet sich Elisabeth auf.

ELISABETH:
Das ist infam! Was fällt ihnen ein?
Was Sie da sagen ist ganz unmöglich!

ARZT:
Unmöglich? Warum? Auch Kaiser sind schwach!

ELISABETH:
Mein Mann ist mir treu!

ARZT:
Das ist ein Irrtum.

ELISABETH:
Gott, wen das stimmt.
Hat mich mein Mann
tief in den Schmutz gezogen!

ARZT:
Das allerdings.

ELISABETH:
Ich werde ihn hassen,
werd' ihn für immer verlassen!
Noch besser: ich bringe mich um!

ARZT:
Tu es, Elisabeth! Ich freu' mich auf dich.
Erst jetzt blickt sie dem Arzt ins Gesicht und erkennst, daß es der Tod ist.

ELISABETH:
Du?!!!

Er streift alle Mimikry ab und ist wieder ganz der Verführer.

TOD:
Das ist vielleicht die letzte Chance.
Ergreif sie, flieh mit mir!
Komm tanz mit mir
den letzten Tanz!
Laß alles hinter dir!

ELISABETH:
Nein, ich bleib da!
Mein Mann hat mir in Wahrheit
einen Gefallen getan.
Wo seine Moral zu Ende ist,
fängt meine Freiheit an.
Was mich nicht umbringt,
macht mich stark.
Ich werde es allen beweisen.
Seine Schuld gibt mir das Recht,
die Ketten zu zerreißen.

Sie reißt die Kette vom Hals, sie Franz Joseph ihr vor der Hochzeit geschenkt hat
und wirft sie dem Tod zu.


ELISABETH:
Geh!

Der Tod sieht, daß er diesmal nicht weiterkommt und geht ab.
Blackout. Verwandlung.

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