[ Musical gyűjtemény ] -> Elisabeth (Elisabeth) ~ Augustinerkirche in Wien
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Lucheni setzt seine Erzählung fort.

LUCHENI:
Halb sieben Uhr abends in der Wiener
Augustinerkirche. Merkwürdige Zeit für eine Trauung. Aber
passend an diesem 24. April 1854. Sehr passend,
porca miseria!

Orgelklang. Zehntausend Kerzen erhellen die festlich geschmückte Kirche. Groteske Hochzeitsgäste - Österreichs Hochadel und Würdenträger aus ganz Europa - ziehen in die Kirche ein.

HOCHZEITSGÄSTE:
Alle Fragen sind gestellt
und alle Phrasen eingeübt.
Wir sind die letzten einer Welt,
aus der es keinen Ausweg gibt.
Die Tugenden sind einstudiert,
und alle Flüche sind gesagt,
und alle Segen revidiert.
Die Häßlichkeit empört uns nicht.
Die Schönheit scheint uns längst banal.
Die gute Tat belehrt uns nicht.
Die böse Tat ist uns egal.
Denn alle Wunder sind geschehn
und alle Grenzen sind zerstört.
Wir haben jedes Bild gesehn,
uns alle Klänge totgehört.
Alle Fragen sind gestellt,
und alle Chancen sind verschenkt.
Wir sind die Letzten einer Welt,
die stets an ihren Selbstmord denkt.
Und alles, alles was passiert,
hilft uns, die Zeit zu überstehn.
Weil jedes Leid uns delektiert,
sehn wir dich gerne untergehn
Elisabeth...
Elisabeth.

Das Brautpaar ist inzwischen vor den Altar getreten. Kardinalerzbischof Rauscher wendet sich im Rahmen der Trauungszeremonie an Elisabeth.

RAUSCHER:
... Wenn das Euer Wille ist, so antwortet mit Ja!

Ein Augenblick atemlose Stille.

ELISABETH (nach einem Blick zu ihrer Mutter):
Ja!

Drohend hallen dumpfe Glockentöne und der Klang von Böllerschüssen von draußen herein. Das Brautpaar wechselt die Ringe. Auf der Hinterbühne sieht man den Tod am Strang einer riesigen Totenglocke ziehen.
Verwandlung.

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